Schiffe 1

 

 

(Foto:Archiv für Kunst und Geschichte, Berlin)

vom Kohlefrachter zum Weltumsegler

Die Bark „Emin Pascha“

Zwei der berühmtesten Barken, die jemals die Weltmeere befuhren, verdanken ihren Ruhm einzig und allein ein und dem selben Kapitän; dem britischen Seefahrer und Südseeerforscher James Cook. Denn die beiden legendären Schiffe, die „Endeaver“ und die „Resolution“, mit denen er seine wichtigsten Forschungsreisen unternahm, waren Schiffe diesen Typs.

Die  Bezeichnung Bark für ein Segelschiff hat vor allen Dingen etwas mit der Takelage, also der Art der Besegelung zu tun. Grundsätzlich verfügt eine Bark über drei Masten. Der vordere Fockmast sowie der mittlere Hauptmast sind ausschließlich mit den großflächigen , viereckigen Rahsegeln ausgestattet. Dagegen befinden sich an dem am Heck befindlichen kleineren Besanmast Dreiecksegel. Aufgrud ihrer robusten und relativ breiten Bauweise waren Barken ausgezeichnete Transportschiffe. Daher eigneten sie sich auch hervorragend für mehrjährige Entdeckungs- und Forschugsreisen, denn sie boten genügend Raum für die erforderliche Verpflegung und Ersatzteile.

Das Gemälde zeigt die Bark „Emin Pascha“, die nach dem Beinamen des Afrika-Forschers Eduard Schnitzler benannt wurde.

 

 

(Foto:Archiv für Kunst und Geschichte, Berlin)

Die "Redoutable" in der Schlacht von Trafalgar

Am 21. Oktober des Jahres 1806 kam es in der Nähe der südspanischen Hafenstadt Trafalga zu einer der berühmtesten Seeschlachten in der Geschichte der Seefahrt. Dabei standen sich die britische Flotte unter dem Komanndo des Admirals Lord Nelson und die vereinigten Flottenverbände der Spanier und Franzosen gegenüber.

In dieser letzten grossen Schlacht zur See, an der ausschließlich Segelkriegsschiffe beteiligt waren, wollten die Engländer vor allem die französische Flotte empfindlich treffen. Denn zu jener Zeit plante Napoleon die Besetzung Großbritaniens. Hierfür benötigte er eine starke Flotte, um seine Truppen bei der Überquerung des Ärmelkanals abzusichern. Um 12 Uhr mittags begann die vierstündige Schlacht, an der 61 Kriegsschiffe beteiligt waren.

Darunter befand sich auch die französische Fregatte „Redoutable“, die auf dem Gemälde während des Kampfeinsatzes unter starkem Beschuß dargestellt wurde. Von ihr aus trafen Scharfschützen während des Gefechtes den britischen Admiral Nelson und verletzten ihn tödlich. Sein Tod änderte jedoch nichts an der Niederlage der Franzosen  und Spanier, die überlegenen Seekriegsstaktik der Briten unterlegen waren.

 

 

(Foto:Archiv für Kunst und Geschichte, Berlin)

Segler des ausklingenden Mittelalters: Die Karacke

Segelschiffe des 14. Jahrhunderts

Was in der Ostsee zur Zeit des ausklingenden Mittelalters die Kogge darstellte, war imMittelmeerraum die sogenannte Karacke. Ihr vorrangiger Verwendungszweck war ebenfalls die Hndelsschifffahrt. Allerdings besaßen Karacken größere Au mße als die Koggen und vefügten zudem am Bug undam Heck über hohe Aufbauten, die Kastelle.

Die Karacken wurden zu Beginn des 14. Jahrhunderts entwickelt und warenalsbald die gängigsten Handelssegler im Mittelmeer, wurden aber auch zu militärischen Zwecken eingesetzt. Eine Besonderheit dieses Schifftyps bestand in der Beegelung. Während der große Hauptmast ein- später auch mehrere übereinander angebrachte- viereckige Rahsegel trug, war an den kleineren Besanmast ein dreieckiges Lateinsegel angebracht. Dieses Segel diente in erste Linie der Steuerung. Im Lufe der Zeit erhielt die Karacke zusätzlich einen vorderen, rahgetakelten Fockmast.

Ein typisches Bild der Mittelmeer Seefahrt des  14. Jahrhunderts spiegelt das Gemälde wider, das nach historischen Vorlagen  entstanden ist.

 

 

(Foto:Archiv für Kunst und Geschichte, Berlin)

Segeljachten - die Renner der Meere

In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts beginnen die Briten mit dem Bau verhältnismäßig kleiner spezieller Rennsegler, deren Bezeichnung „Yacht“ tatsächlich auf den Begriff der Jagd zurückgeht.

Englische Yachten und Seegelwettbewerbe erlangen in den folgenden Jahrhunderten hohes internationales Ansehen. Die kleinen schnellen Segelyachten kamen auf sprotlichen Regatten ebenso zum Einsatz wie als Post-, Melde- und Depeschenfahrzeuge für die Marine sowie für kommerzielle Aufgaben. Im Jahr 1775 gründete der Herzog von Cumberland den ersten Yachtclub, die „Cumberland Fleet or Sailing Society“, und stiftete Pokale für Regttasieger. In der Mitte des 19. Jahrhunderts begannen auch die Amerikaner un andere Länder mit dem Bau dieser kleinen schellsegler, die sich noch heute großerbeliebtheit erfreuen. Dabei wird bei heutigen Segelregatten streng zwischen historischen Yachten aus Holz und den modernen Kunststoffbooten unterschieden.

Das Gemälde zeigt eine klassisch amerikaniche Rennyacht, die „Meteor“ aus New York, um 1870.

 

 

(Foto:Archiv für Kunst und Geschichte, Berlin)

Der Schoner: Schnellsegler auf hoher See

Die Schoner wurden zu beginn des 18. Jahrhunderts in den vereinigten Staaten von Amerika speziell für Hochseefahrten entwickelt. Dieser relativ kleine und schlanke Segelschiffstyp wurde zunächst als Zweimaster gebaut, später entstanden auch Drei- oder Viermaster sowie vereinzelt sogar Schoner mit bis zu sieben Masten.

Die charakteristischen Merkmale dieses Schiffstyps waren ein sehr schlanker Rumpf, der scharf geformte, die Wellen durchfurchende Bug und die leicht nach hinten geneigten Masten. Auffälig war auch die im Vergleich zu früheren Segelschiffen verhältnismäßig einfachen Handhabung der Besegelung, die eine Reduzierung der Besatzung ermöglichte. Durch die verschiedenartige Zusammenstellung unterschiedlicher Segel entwickelten sich im Laufe der Zeit bestimmte Schonertypen wie z.B. die Gaffel- und Rahsegelschoner oder die Schonerbrigg und die Schonerbark. Der Verwendungszweck dieser Schnellsegler bestand überwiegend im schnellen Gütertransport.

Das zeitgenössische Gemälde zeigt den deutschen Schoner „Franz von Cappeln“, der Mitte des vorigen Jahrhunderts die See befuhr.

 

(Foto:Archiv für Kunst und Geschichte, Berlin)

Ein seltener Schiffstyp: Die Huker Galeasse

Die Galeasse war ursprünglich ein Shiffstyp, der gegen Anfang des 16. Jahrhunderts den Übergang von der geruderten Galeere zum schwerbewaffneten Kriegsschiff mit alleinigem Segelantrieb bildete. Es war ein dreimastiges Segelschiff das also zusätzlich über einige Ruderplätze verfügt.

Im 18. und 19. Jahrhundert erhielten aber auch bestimmte kleine Handels-und Fichereischiffe diese Bezeichnung, obwohl sie weder gerudert wurden, noch über drei Masten verfügten. Vermutlich erhielten sie diesen Namen wegen der ähnlichen Bauweise des Schiffsrumpfes und ihrer beachtlichen Manövrierfähigkeit.

Ein  ebenfalls zu jener Zeit  vorwiegend für den Heringsfang in der Nordsee eingesetzter kleiner Schiffstyp war der sogenannte Huker mit seinem breiten und bauchigen Rumpf, der über eine  große Ladekapazität verfügte. Recht selten jedoch kam es zum Bau der Huker - Galeassen, die die Vorteile beider Schiffstypen vereinte.

Eine solche  Huker – Galeasse wurde auf dem Gemälde wiedergegeben. Es zeigt die Huker – Galeasse „Der Greif von Greifswald“, die gegen Ende es 18. Jahrhunderts die Nordsee befuhr.

 

 

(Foto:Archiv für Kunst und Geschichte, Berlin)

Die Koggen der Deutschen Hanse

Im Jahr 1241 wurde der Städtebund der Deutschen Hanse gegründet. Etwa 400 Jahre lang beherrschte diese Vereinigung überwiegend norddeutscher Städte  den Handel im gesamten Ostseeraum, bis schließlich mit dem letzten Hansetag im Jahr 1669 die Aera dieser einst mächtigen Handelsverbindung endete.

Das gebräuchlichste Seefahrzeug der Hanse war die Kogge. Diese Schiffe wurden überwiegend zum Transport von  Handelsgütern eingesetzt, dienten aber auch militärishen Zwecken z.B. bei Auseinandersetzungen mit Piraten. Zu den Hauptmerkmalen der Koggen gehören ihre hohen Aufbauten am Bug und am Heck sowie die großen viereckigen Rahsegel. Im Lauf der Zeit wurden immer größere Koggen gebaut. Verfügten sie im 13. Jahrhundert nur über einen Großmast, kamen später der vordere Fockmast sowie ein dritter Mast am Heck hinzu. Auch die Tragfähigkeit vergrößerte sich von anfangs 300 Tonnen auf fast die doppelte Tonnage.

Die Abbildung eines Gemäldes aus dem 17. Jahrhundert zeigt ein hanseatisches Segelschiff aus der Spätzeit der Deutschen Hanse.